Das Reich des dunklen Herrschers by Terry Goodkind

Das Reich des dunklen Herrschers by Terry Goodkind

Autor:Terry Goodkind [Goodkind, Terry]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: labbi1965


34

»Was denkst du?«, wandte sich Kahlan an ihn.

Richard schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht.« Er warf einen Blick nach hinten, zwischen die schützenden Bäume. »Hast du wirklich keine Idee, was es damit auf sich haben könnte, Owen?«

Die aufgewühlten Wolken bildeten eine unheilvolle Kulisse für die eindrucksvolle Statue oben auf dem Kamm.

»Nein, Lord Rahl. Ich bin noch nie hier gewesen; keiner von uns hat diesen Weg jemals benutzt. Ich weiß wirklich nicht, was es sein könnte. Es sei denn ...« Seine Worte verklangen in einem Heulen des Windes.

»Es sei denn was?«

Erschrocken wich Owen zurück und spielte verlegen am Knopf seiner Jacke, während sein Blick erst kurz zu der Mord-Sith und schließlich, auf der anderen Seite, zu Tom und Jennsen hinüberzuckte. »Es gibt eine Weissagung - von denselben Leuten, die uns unseren Namen gegeben haben und uns mit der Sperrung des Passes beschützen wollten. Dort heißt es, als sie unserem Reich den Namen gaben, hätten sie uns auch erklärt, eines fernen Tages werde ein Erlöser zu uns kommen.«

Richard wollte schon fragen, wovon genau sie seiner Meinung nach erlöst werden müßten - wo sie doch in einer so erleuchteten Gesellschaft lebten, die sie vor den unerleuchteten »Barbaren« im Rest der Welt beschützte. Statt dessen beließ er es bei einer einfacheren Frage, die Owen möglicherweise sogar beantworten konnte.

»Deiner Meinung nach könnte es sich also um eine Statue dieses Erlösers handeln?«

Owen, sichtlich nervös, zögerte, rang sich dann aber doch zu einem Schulterzucken durch. »Er ist nicht einfach nur ein Erlöser. In der Weissagung heißt es weiter, er werde uns obendrein vernichten.«

Richard musterte ihn stirnrunzelnd und hoffte inständig, daß dies nicht wieder eine dieser überspannten, pseudoreligiösen Lehren war.

»Dieser Erlöser, von dem du sprichst, wird euch also vernichten. Ergibt das einen Sinn?«

Owen beeilte sich, ihm beizupflichten. »Ich weiß. Niemand versteht das.«

»Vielleicht soll es lediglich bedeuten, daß jemand kommt, um Euer Volk zu retten«, schlug Jennsen vor, »dabei jedoch scheitert und euch bei dem Versuch letztendlich vernichtet.«

»Vielleicht.« Es bereitete ihm sichtlich Verdruß, diesen Ausgang der Geschichte in Erwägung ziehen zu müssen.

»Aber vielleicht bedeutet es ja auch«, schlug Cara boshaft vor, »daß dieser Mann auftaucht und, nachdem er dein Volk gesehen hat, beschließt, es sei nicht wert, gerettet zu werden, und es statt dessen«- sie beugte sich ganz nah zu ihm hin -»ausrottet.«

Owen starrte Cara entgeistert an; offenbar betrachtete er ihre Äußerung als durchaus realistische Möglichkeit und nicht als den bitteren Spott, als der sie, wie Richard wußte, gemeint war.

»Ich denke, das ist nicht damit gemeint«, erklärte Owen ihr nach reiflicher Überlegung. Er wandte sich wieder Richard zu. »Denn die Weissagung, wie man sie uns gelehrt hat, besagt, daß erst ein Mann kommen wird, der uns vernichtet. Erst danach ist davon die Rede, daß derselbe uns retten wird. ›Euer Vernichter wird kommen, und er wird Euch befreien‹«, zitierte Owen. »Das ist der Wortlaut, den man uns beigebracht hat, das sind die Worte, die man meinem Volk mit auf den Weg gegeben hat, als man uns hier, jenseits des Passes, ansiedelte.«

»›Euer Vernichter wird kommen, und er wird Euch befreien‹«, wiederholte Richard seine Worte.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.